Jeder erwartet sie, es wird stets nach ihr gestrebt, Sprüche wie „Qualität statt Quantität“ oder „Qualität ist das, was zählt“ hört man aus jeder Ecke. Doch wie viele Unternehmen haben tatsächlich ein eigenes Qualitätsmanagement? Auch im Webdesign ist das kein typischer Bereich und in kreativen Aufgabenfeldern gar nicht so leicht zu finden. Warum das aber super sinnvoll ist und was sich dahinter alles versteckt, möchte ich hier einmal zusammenfassen. Ich bin Laura, gelernte Mediengestalterin, und arbeite seit ca. 4 Jahren im Bereich Qualitätsmanagement als Teil des Kreationsteams.
Inhaltsverzeichnis
- Was steckt dahinter?
- Warum ist das sinnvoll? Worauf arbeiten wir hin?
- Und jetzt im Detail: Wie sieht das aus?
- Warum ich nichts lieber machen würde
Was steckt dahinter?
Mein Arbeitsalltag und meine Aufgaben lassen sich in zwei Bereiche einteilen – Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Diese füllen mittlerweile auch zu gleichen Teilen meine Woche. Was ist das genau?
Qualitätsmanagement bezeichnet alle organisatorischen Maßnahmen, die der Verbesserung der Prozessqualität, der Leistungen und damit den Produkten jeglicher Art dienen. Das ist bei mir die Projektarbeit.
Qualitätssicherung beschreibt die Sicherung der Qualität eines Produkts oder einer Leistung durch entsprechende Maßnahmen. Es geht um diesen einen Kunden, der das bestmögliche Endprodukt bekommen soll. Das ist mein Tagesgeschäft.
Warum ist das sinnvoll? Worauf arbeiten wir hin?
- Nicht mehr, sondern intelligenter und effizienter arbeiten
- Fehlerfreie Systeme schaffen
- Intelligente und unterstützende Prozesse erfinden
- Wissen sammeln, weitergeben und erweitern
- Jeden Tag ein bisschen besser werden
- Kundenwünsche erfüllen
- Kundenzufriedenheit steigern
- Fehlerfreie und zielführende Produkte kreieren
Vor allem in der Online-Welt, die im ständigen Wandel ist, ist es extrem wichtig, dass auch wir als Unternehmen uns verändern, verbessern und immer ein Stück vorankommen.
Und jetzt im Detail: Wie sieht das aus?
Das Tagesgeschäft
Beim Sicherstellen der Qualität eines Produktes, egal ob Online Banner, In-App oder eine Website, geht es allein um diesen einen Kunden. Es geht um seine Erwartungen, Wünsche und Ziele. Aber natürlich auch um die Erwartungen der Nutzer. Aus diesen beiden Blickwinkeln wird das erstellte Produkt betrachtet und das Beste für den Kunden herausgeholt.
Dazu stelle ich mir einige grundlegende Fragen die ich dann nach und nach durchgehen und das Produkt dahingehend optimieren kann. Hier ein paar Beispiele:
- Warum hat der Kunde eine Website gebucht?
- Was ist das Ziel des Kunden oder der Kampagne?
- Funktioniert alles fehlerfrei, wie es soll –und zwar auf jeglichen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Desktop)?
- Sind die Wünsche des Kunden erfüllt?
- Wird der Nutzer abgeholt und zum Ziel geführt?
- Werden grundlegende Designrichtlinien und Orthografie eingehalten?
Die Fragen beantworten und handeln
Beantworte ich mir also diese Fragen und erkenne eine Differenz zwischen Zielbild und Wirklichkeit, kann ich ins Handeln übergehen. Offensichtliche Fehler, beispielsweise die Funktionalität betreffend, gehe ich direkt an und verbessere diese. Wichtig ist, eine Balance zwischen den verschiedenen Punkten zu finden. Ja, die Kundenwünsche stehen an erster Stelle, jedoch sollten wir vielleicht nicht alles umsetzen, was der Kunde sich wünscht, wenn es seinem eigentlichen Ziel widerspricht. An dieser Stelle ist es oft sinnvoll, mit der Kundenbetreuung in Rücksprache zu gehen und eine Einschätzung einzuholen. Setzen wir etwas um und geben dem Kunden simple Empfehlungen mit oder vertraut der Kunde in unsere Kompetenz und wir können eigene Anpassungen direkt vornehmen?
Die Antworten sind oft unterschiedlich, je nach Kunde kann also die Arbeitsweise etwas abweichen. Wichtig ist, sich jedes Mal aufs Neue auf diesen einen Kunden mit seinen individuellen Bedürfnissen und Zielen einzulassen und zwar im gesamten Kontext.
Als Qualitätsmanagerin gehört es zu meinen Aufgaben, über den Bereich Kreation hinauszuschauen: Es geht genauso um die Kundenbetreuung, die Online-Marketing-Teams und letztlich natürlich vor allem um den Kunden.
Die Projektarbeit
Bei Ströer Online Marketing ist jeder Mitarbeiter dazu angehalten, eigene Ideen und Verbesserungen einzubringen und mitzuwirken. So kommen Themen, die zu meinen Projekten werden, aus allen Richtungen. Auch aus der Qualitätssicherung füttern wir die Projektarbeit und das aus einer ganz anderen Perspektive als die einzelnen Kollegen. Der große Unterschied: Es laufen hier Ergebnisse von jedem Mitarbeiter über den Tisch, dabei sind grundlegende Fehler oder Verbesserungspotenzial einfacher zu erkennen. Wo der einzelne Mitarbeiter zuerst einmal den Fehler bei sich selbst sucht, erkennt die Qualitätssicherung die Zusammenhänge.
Projekte innerhalb des Qualitätsmanagement zahlen größtenteils auf das Konto der Abwicklung ein: Prozessoptimierungen, Systemverbesserungen, Qualitätssteigerung, Wissensmanagement. Das kann mal ein kleines Ticket sein, um ein neues Feld im Prozess zu integrieren, ein großes Projekt um ein Wissensmanagement-System aufzubauen oder ein Projekt über ein, zwei Monate. Die Umsetzung und das Vorgehen sind maßgeblich davon abhängig, welches Projekt läuft und was der Fokus ist. Ich als Projektleiterin definiere Ziel und Arbeitsschritte, hole mir Input von den richtigen Menschen, stimme mich mit Verantwortlichen ab, plane, gebe Aufgaben weiter, die besser bei anderen liegen und übernehme natürlich selbst einige Themen.
Warum ich nichts lieber machen würde
Ich mag meinen Job. Meine Aufgabe erfüllt mich. Ich habe Spaß an beiden Teilen meiner Woche und den Aufgaben, die vor mir liegen. Das lässt sich wohl in mehrere Teile gliedern.
Teil 1: Der Qualitäts-Blick und die nörgelnde Stimme in meinem Kopf.
Ich kann beides nicht ausschalten. Es ist ein Teil von mir, dass mir Fehler auffallen. Ich sehe, wenn der Farbton eine Nuance abweicht oder ein Bild um ein Pixel zu weit links sitzt. Und sobald ich das sehe, höre ich sie. Die Stimme. Das Pochen und Klopfen, Jammern und Nörgeln. Ich kann es nicht ausstellen und ich kann nicht damit leben, es nicht anzupassen. Die Fehlerbehebung, die Korrektur muss passieren. Und dann löst sie ein Glücksgefühl in mir aus.
Teil 2: Besser ist immer besser.
Das Beste aus etwas rauszuholen ist großartig und in 99% der Fälle geht es besser. Zumindest ein kleines Stück.
Teil 3: Für diesen einen Kunden oder warum ich immer an meine Mama denke.
Ich finde es großartig, dass der Großteil unserer Kunden KMUs sind. Es erfüllt mein Herz für den Zahnarzt im Ort, den Rechtsanwalt, das Kosmetikstudio ein Produkt zu erstellen, dass für sie allein ganz wertvoll ist und ein Teil ihres Traums und Unternehmens wird. Meine Mama hat vor einigen Jahren ihren Traum in Wirklichkeit verwandelt und ein Theater eröffnet – auch dabei habe ich tatkräftig unterstützt, damit das funktioniert und hautnah erlebt wie wertvoll so etwas sein kann.
Teil 4: Verrückte Ideen machen Spaß. Und kluge auch.
Es ist eine spannende Aufgabe, vor Schwierigkeiten zu stehen, eine Lösung zu suchen und zu finden, Zusammenhänge zu sehen und zu begreifen und anpacken zu können.
Und manchmal entwickle ich dann an etwas komplett Neuem mit, darf mir überlegen, was möglich sein könnte, nach den Sternen greifen – auch das macht Spaß.
Teil 5: Veränderung ist die einzige Konstante, die wir haben.
Alles ist im Wandel, ständig und jederzeit. Diesen aktiv zu beeinflussen, ist ein große Freude. Neue Features, erweiterte Systeme, neue Erweiterungen – von all dem Teil zu sein und das zu beeinflussen, ist klasse.
Teil 6: Menschen.
Auch wenn man mich oft den Satz sagen hört „Ich hasse Menschen.“, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn ich liebe Menschen. Diese Menschen hier, um mich rum, mit denen ich zusammenarbeiten darf, gemeinsam Qualität entwickeln, Ideen und Lösungen finden. Das ist ein großes Geschenk. Und all die anderen Teile würden ohne diese Menschen gar nicht funktionieren.
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