“Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind”. Das Zitat von Henry Ford trifft für mich die Aufgabe des Produktmanagements für ein Unternehmen ziemlich gut. Es geht nicht nur um das Produkt, sondern darum, alle Menschen mitzunehmen, zu befähigen und gemeinsam den Unternehmenserfolg sicherzustellen.
Wie bist Du Produktmanagerin geworden?
Das fabelhafte an der Rolle eines Produktmanagers ist – es gibt keinen klaren Pfad dahin. Es passiert “einfach so” oder zumindest kommt es mir so vor. Ich habe durch verschiedene Projekte in einer Unternehmensberatung für mich herausgefunden, dass es mir Spaß macht an, vielfältigen Themen zu arbeiten und habe zeitgleich mein Interesse an Business Analysen entdeckt – also Anforderungen aufnehmen, priorisieren, konzipieren, umsetzen und das Ergebnis kommunizieren.
Als ich die Stelle einer Produktmanagerin für Website und Listing sah, wusste ich, das ist es. Da kann ich meine Interessen ausleben und habe weiterhin genug Vielfalt – sogar noch mehr als ich am Anfang erwartet hätte, aber dazu gleich mehr.
Was gehört dazu, Produktmanagerin bei den RegioHelden zu sein?
Für mich ist Präsenz das Wichtigste. Ich möchte, dass sich alle gehört fühlen, auch wenn ich ihre Punkte nicht direkt umsetzen kann. Verständnis, Empathie und vor allem Kommunikation sind hierbei essenziell. Es ist wichtig, stets im Austausch zu bleiben und zu vermitteln, dass jede Stimme zählt und gehört wird.
Neben einem bunten Blumenstrauß an Alltagsthemen ist die strategische Ausrichtung elementar. Nur weil ich beim Website-Produkt feststelle, dass wir den Abwicklungsprozess optimieren sollten, heißt das nicht, dass eine SEO-Produktanpassung für das Unternehmen nicht gerade wichtiger ist. Aus diesem Grund teilen sich alle Produkt- und Prozessmanager bei uns einen Entwicklerpool: Wir entscheiden gemeinsam, was das nächst wichtige, übergreifende Thema ist, dass wir angehen sollten.
Damit geht einher, dass jede:r von uns für das jeweilige Produkt einsteht und trotzdem nicht im Silo denkt. So kann es sein, dass man sich – zeitweise – bei einem anderen Produkt einbringt, weil es gemeinsam als das wichtigste Thema priorisiert wurde.
Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?
Kein Tag gleicht dem anderen – jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Aufgaben. In meinem Job ist es besonders wichtig, alle Stakeholder im Blick zu behalten. Neben dem Kunden oder der Kundin als zentrales Element müssen alle Abteilungen wie Finance, Vertrieb, Account Management, Kreations-Teams und Legal auch bedacht werden. Jede dieser Abteilungen hat ihre eigenen Bedürfnisse und Anforderungen, die in meine täglichen Entscheidungen und Planungen einfließen müssen.
Um einen klaren Kopf zu behalten, beginne ich meinen Tag – meist – mit Yoga. Diese morgendliche Routine hilft mir, fokussiert und entspannt in den Tag zu starten. Am Laptop erstelle ich als erstes einen Tagesplan, der mir Struktur gibt und mir hilft, die anstehenden Aufgaben zu priorisieren.
Konkret kann ein Tag daraus bestehen, dass ich anfange, eine Vertriebsschulung zu erstellen, den Return-on-invest (ROI) für ein neues Entwicklungsthema berechne, anschließend mit Account Manager:innen bespreche, wie wir eine neue Produktfunktion testen können und dann den Leistungsumfang im internen Wiki und der Leistungsbeschreibung spezifiziere.
Welche Aufgaben machen Dir besonders Spaß? Welche sind Deine größten Herausforderungen?
Mein Antrieb ist das Gefühl, dass andere durch meine Arbeit profitieren: sei es, dass Kund:innen sich über eine neue Funktion freuen oder einfach die Abgrenzung, was alles eine Optimierung sein darf – wenn meine Arbeit oder Entscheidung dazu beiträgt, dass jemand auf mich zukommt, danke sagt und der Alltag der Person dadurch ein Mikro-bisschen besser oder leichter geworden ist, hab ich meinen Job gut gemacht.
Besonders greift das natürlich bei größeren Themen, die man über längeren Zeitraum beleuchtet und gefühlte tausend Schleifen dreht, bis die Lösung gefunden wurde.
Genau hier greift auch meine persönliche Herausforderung: Ich bin sehr harmoniebedürftig und würde mich trotzdem als ‘Macherin’ bezeichnen. Das führt dazu, dass ich sowohl von jedem das ‘Go’ für ein Konzept haben möchte, es mich gleichzeitig aber auch unfassbar ungeduldig macht, nicht von der Stelle zu kommen, bis die Entscheidung feststeht.
Was sollte man für den Job mitbringen?
Ein hohes Maß an Flexibilität, Freude, sich in neue Themen hineinzudenken und Empathie. Ich muss nichts “einstecken”, weil ein anderes Produkt gerade mehr Aufmerksamkeit erfordert. Wir sind ein Produktteam und unterstützen uns unabhängig von den Themen.
Neben den Soft Skills braucht es meiner Meinung nach Verständnis in den folgenden Themenbereichen:
- Zahlenverständnis: Dies umfasst Kennzahlen wie Churn, Umsatz, Vertriebsleistung, Deckungsbeiträge und Kundenzufriedenheit. Ein tiefes Verständnis dieser Metriken ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen treffen und den Erfolg des Produkts messen zu können.
- Prozess- und Produktverständnis: Das bedeutet, genau zu wissen, was das Produkt kann, was es nicht kann und warum. Es geht darum, die Abläufe zu kennen, die Experten im Team zu identifizieren und das Optimierungspotential zu erkennen.
- Das große Ganze im Blick behalten:Eine gute Produktmanagerin weiß, wo die anderen Produkte im Portfolio stehen und welche unternehmensweiten Themen und Ziele relevant sind. Diese Perspektive hilft, strategische Entscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass das Produkt im Einklang mit den Unternehmenszielen steht.
- Marktverständnis: Es ist unerlässlich, über aktuelle Trends und Mitbewerber informiert zu sein. Nur so kann man proaktiv auf Veränderungen reagieren und das Produkt entsprechend weiterentwickeln.
Zusammengefasst kann ich jedem und jeder nur empfehlen, die eigene Reise bei den Helden zu starten und zu schauen, wie sie sich für dich entwickelt. Die Gemeinschaft zwischen den Kolleg:innen ist bemerkenswert stark und durch den offenen Austausch in jedem Bereich gibt es die Möglichkeit den Alltag nach persönlichen Vorstellungen auszurichten.
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