Was haben unsere RegioHelden-Mamas gemeinsam? Sie jonglieren täglich zwischen Meetings und Kinderbetreuung, Projekt-Deadlines und Buntstiften. Wie schaffen sie es, all das unter einen Hut zu bringen? Und welche Superkräfte haben sie durch die Elternzeit dazugewonnen? In dieser Blogreihe erzählen unsere Mamas von ihrem Weg zurück ins Berufsleben und wie die RegioHelden sie dabei unterstützen, eine gute Balance zwischen Job und Familie zu finden.
Jasmin Klis
Von ersten Telefonaten in der Elternzeit bis zur neuen Fachleitung im Team Content-Management. Unsere RegioHeldin Jasmin hat nach zwei Jahren den beruflichen Wiedereinstieg gemeistert und verrät uns, welche Superkräfte ihr dabei geholfen haben: gute Planung, Vertrauen ins Team und der Mut, Aufgaben abzugeben – sei es im Beruf oder im Privatleben.
Mutterschutz & Wiedereinstieg
Wie hast Du Deine Elternzeit erlebt, und wie haben Dich die RegioHelden während dieser Zeit unterstützt?
Noch bevor ich in den Mutterschutz gegangen bin, haben mein Chef und ich besprochen, wie viel Kontakt wir in der Elternzeit halten wollen. Es wäre sicherlich auch okay gewesen, wenn ich gesagt hätte: „Ich will zwei Jahre lang nichts von dem Laden hören.“ Ich wollte aber gerne mitbekommen, was sich allgemein und in meinem Team tut. Also haben wir etwa ein- bis zweimal im Jahr telefoniert und uns gegenseitig upgedatet. Als es dann nur noch ein paar Monate hin waren, haben wir auch Möglichkeiten des Wiedereinstiegs ausgelotet. Mit ganz konkreten, teils bürokratischen Fragen konnte ich mich immer direkt an unser HR-Team wenden.
Wie sah Dein Wiedereinstieg ins Berufsleben aus, und in welcher Position arbeitest Du jetzt?
Nach genau zwei Jahren Elternzeit bin ich im Sommer 2023 wieder ins Berufsleben gestartet. Zunächst mit 40 %, also 16 Stunden pro Woche. Da im Laufe der Zeit meine Teamlead-Stelle intern aus dem Team heraus nachbesetzt worden war, musste erst noch eine neue Rolle für mich gefunden werden. Ich bin also erst einmal voll operativ eingestiegen und habe wieder – wie in ganz alten Zeiten – Websites, Slogans, SEO-Blogartikel usw. getextet, Redaktionspläne erstellt, aber auch Neues wie Wettbewerbsanalysen, Contentanalysen, den Einsatz von KI und vieles mehr kennengelernt. Im Laufe der Zeit hat sich dann im Austausch die Idee entwickelt, eine Fachleitung im Team Content-Management aufzubauen. Da war also die neue Rolle geboren. 🙂
Welche Rolle hat Dein Team dabei gespielt, Dich wieder ins Arbeitsleben einzubinden?
Ich war während meiner Elternzeit glücklicherweise nie ganz raus aus dem Team. Ich habe z. B. über unsere WhatsApp-Gruppe mitbekommen, wenn uns ein Teammitglied verlassen hat oder ein neues hinzugekommen ist. Auch Fotos von Teamevents wurden fleißig geteilt. Ich selbst wurde auch zu dem einen oder anderen Event eingeladen – leider habe ich es nie hin geschafft, weil ständig mein Mann, meine Tochter oder ich krank waren. Aber der Gedanke zählt. 😉 Immerhin hat es einmal geklappt, das Team im Büro zu besuchen. Da hatte ich meine Kleine mit knapp 16 Monaten dabei, und sie hat alles unsicher gemacht. Das war ein echt schöner Nachmittag! Als ich dann wieder offiziell eingestiegen bin, haben mich alle ganz herzlich willkommen geheißen. Ich habe mich sehr gefreut, dass vom ursprünglichen Team noch drei altbekannte Gesichter dabei waren – aber auch die drei neuen waren mir direkt sympathisch. Alle waren super hilfsbereit und haben mich richtig gut ongeboardet.
Arbeitsmodelle & Flexibilität
Welches Arbeitsmodell (z. B. 60 %) nutzt Du aktuell, und warum passt es gut zu Dir?
Aktuell arbeite ich genau zu 50 %. Diese 20 Stunden verteilen sich auf Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr. Mit diesem Modell kann ich morgens meine Tochter stressfrei vor Arbeitsbeginn zum Kindergarten bringen. Gleichzeitig habe ich nach Feierabend genug Zeit, um Mittagessen zu kochen, entspannt zu essen und noch etwas Haushalt zu erledigen – oder was eben so anfällt, wobei man keinen überdrehten Dreikäsehoch zwischen den Beinen rumflitzen haben möchte. 😉 Manchmal ergibt sich sogar noch ein kleiner Me-Time-Slot, den ich dann gerne mit einem Kaffee und einem guten Buch auf der Couch nutze, bevor ich meine Kleine wieder von der Kita abhole.
Wie viel Gestaltungsspielraum hattest Du bei der Wahl des Arbeitsmodells?
Ich konnte frei entscheiden, mit wie vielen Stunden ich zu den RegioHelden zurückkommen möchte. In meinem Umfeld habe ich häufiger erlebt, dass Frauen die Pistole auf die Brust gesetzt wurde à la „Wenn du nicht mit mindestens x % wiederkommst, kann ich dich hier nicht gebrauchen.“ Bei den RegioHelden hat mich niemand zu irgendetwas gedrängt. Im Gegenteil: Ich konnte flexibel vereinbaren, dass HR, meine Vorgesetzte und ich nach einer gewissen Zeit prüfen, ob die 40 % noch passen, ob ich doch noch weiter reduzieren möchte oder lieber mit den Stunden raufgehe. Ich hatte nie das Gefühl, mit einer getroffenen Entscheidung festzustecken und da nicht nochmal raus zu können.
Wie helfen Dir flexible Arbeitszeiten oder andere Regelungen der RegioHelden, Deinen Alltag besser zu organisieren?
Im Alltag macht es richtig viel aus, nicht zu oft zwischen Büro und zu Hause pendeln zu müssen. Für alle Vollzeitbeschäftigten gilt momentan der Wunsch, mindestens zwei Office-Tage einzulegen. Für mich in Teilzeit wurde schnell die Lösung von einem Bürotag pro Woche gefunden. Abgesehen davon bin ich auch nicht auf meine Arbeitszeiten von 8 bis 12 Uhr festgenagelt. Sollte mal ein wichtiger Termin nachmittags stattfinden und ich kann eine Betreuung für meine Tochter organisieren, dann können sich meine Arbeitszeiten auch mal ein wenig verschieben. Gerade in der Erkältungssaison, wenn meine Tochter zu krank für den Kindergarten ist, ist diese Flexibilität Gold wert. So kann es schon mal vorkommen, dass ich stundenweise über den ganzen Tag hinweg arbeite oder mal nachmittags statt vormittags – ganz wie es mein Mann mit seiner Gleitzeit und seinen Terminen einrichten kann. Hauptsache, unsere Kleine ist dann zu Hause gut betreut.
Vereinbarkeit von Beruf & Familie
Wie schaffst Du es, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren?
Ehrlich gesagt: Trotz guter Rahmenbedingungen wie z. B. den 50 % Arbeitszeit bleibt es ein Balanceakt, und manchmal fällt man auch auf die Nase. Ich versuche, in beiden Welten möglichst gut organisiert zu sein. Für meinen Alltag bedeutet das: jede Menge To-do-Listen. Auch auf meinen Mann kann ich zählen: Wir teilen uns die Arbeit, die abseits vom Büro anfällt, so gut es geht auf. Da wir keine Familie in der Nähe haben, die uns auch mal spontan unter die Arme greifen kann, ist es wichtig, dass wir ein gutes Team sind. Und flexibel bleiben. Auch wenn es schwerfällt, gefasste Pläne loszulassen.
Wie hat sich Dein Arbeitsalltag seit der Elternzeit verändert?
Die größte Veränderung ist natürlich, dass ich nur noch halb so viele Arbeitsstunden zur Verfügung habe wie vorher. Bis mein Gehirn sich darauf umgestellt hatte, war es ein langer Weg. Ich habe gelernt, dass ich nicht alle Aufgaben auf meinem Tisch allein schaffen kann – und muss (Stichworte: Delegieren und Nein sagen). Und ich habe gelernt, dass ich realistischer und vor allem mit genug Puffern planen sollte (etwaige Ausfälle wegen Angriff der Kita-Keime können einen ziemlich zurückwerfen). Nur dann gibt es auch Erfolgserlebnisse und nicht nur Frust, weil man schon wieder etwas Vorgenommenes nicht geschafft hat. Das im Alltag alles immer optimal umzusetzen, ist dann allerdings wieder eine andere Sache …
Was macht die RegioHelden für Dich als berufstätige Mutter besonders?
Eigentlich alles, was ich bisher schon angesprochen habe: Vor allem das schnelle Reagieren auf meinen Wunsch nach einer vergleichbaren Rolle wie vor der Elternzeit und die Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeiten und Büro/Home-Office.
Persönliches
Welche Tipps würdest Du anderen Eltern geben, die nach der Elternzeit zurück in den Beruf möchten?
Bleibt während eurer Elternzeit am Ball: Alle sechs Monate ein kurzes Update mit dem Chef oder dem Team schützt vor bösen Überraschungen und zu starker „Entfremdung“.
Steigt zudem nicht gleich mit dem Maximum an möglichen Stunden wieder ein: Lasst euch genug Raum, um erst mal den für euch besten Arbeits-Familien-Rhythmus zu finden. Ich persönlich habe in der ersten Zeit meinen wöchentlich freien Freitag genossen und diesen zum Auftanken genutzt – und dann nach einer gewissen Zeit entspannt entschieden, dass es auch ohne geht und ich mehr arbeiten will.
Macht euch außerdem keine Sorgen, dass ihr zu viel verpasst haben könntet in der Zeit, in der ihr weg wart. Das lässt sich schnell aufholen. Freut euch lieber über die ausgebauten oder neuen Fähigkeiten, die ihr aus eurem Elternsein in die Arbeitswelt mitnehmen könnt: sei es Organisationstalent, Priorisieren und Zeitmanagement, Empathie, Geduld und Kommunikation oder Verantwortung, Flexibilität und Belastbarkeit.
Wenn Du eine Sache nennen könntest, die Du als Mama bei der Arbeit gelernt hast, was wäre das?
Als Mama habe ich gelernt: Ich kann (und muss) nicht alles alleine schaffen. Abgeben ist keine Schwäche. Im Gegenteil, ob an Partner, Familie oder Babysitter – Aufgaben zu teilen, entlastet. Auch im Job habe ich verstanden, dass Delegieren nicht nur Vertrauen zeigt, sondern auch Teamarbeit fördert und für Effizienz sorgt.